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Savannah – ein Besuch in der ältesten Stadt Georgias

Es gibt durchaus viele schöne Städte im Süden, aber Savannah ist schon ein ganz besonderes Juwel der Südstaaten-Städte.

Die Stadt wurde 1733 von General James Oglethorpe gegründet – dieser seltsame Name wird euch in den Südstaaten übrigens immer wieder begegnen (in Straßennamen, Highways, Gebäuden etc.). Die Stadt liegt am Savannah River und nur unweit vom Atlantik entfernt – eine kleine Meeresbrise liegt immer in der Luft.

Um einen optimalen Überblick über die wunderschöne Stadt mit ihren antiken Villen und den 24 Squares, lohnt sich ein Tagesticket für den örtlichen Old Town Trolley. Hier könnt ihr ein- und aussteigen, wann und wo es euch gefällt und verpasst so keine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten Savannahs. Das große Plus: ihr könnt als Kund*innen des Trolleys hier umsonst tagsüber parken, bis die Trolleytour (miest um 17 Uhr) schließt. Aufgrund der wenigen und/oder teuren Parkmöglichkeiten sehr empfehlenswert.
Mit dem gleichen Anbieter hatten wir abends noch eine Ghost Tour gebucht – man fährt im Trolley durch die Stadt und hört sich die Gruselgeschichten vergangener Tage an. Mit dieser Tour durften wir auch ein historischen Haus besichtigen – das Andrew Low House Museum, welches bereits 12$ kostet, wenn ihr eine normale Tour dort bucht. Zudem gibt es zum Ende der Tour noch einen kleinen Besuch in einem alten Warehouse, wo noch eine Überraschung auf die BesucherInnen wartet… und ja, ich habe mich arg erschrocken 😀

Viele kennen die Stadt sicherlich schon aus etlichen Filmen. Einer der berühmtesten Filme ist wohl „Forrest Gump“. Am Chippewa Square (in der W. Hull Street) stand die Bank auf der Forrest seine Pralinenschachtel öffnet. Die Bank selbst steht dort leider nicht mehr, dennoch ist der Square einen Besuch wert. Bei regnerischem Wetter könntet ihr einen Besuch ins Savannah History Museum unternehmen – dort findet ihr dann auch die original Forrest Gump Bank.
Unweit davon steht die wunderschöne „Independent Presbyterian Church of Savannah“, über der zu Beginn des Filmes die weiße Feder bis zu den Füßen von Forrest weht.

Einen Spaziergang solltet ihr unbedingt an der River Street machen. Hier findet ihr Restaurants, kleine Shops und auch ein paar hübsche Riverfront Hotels (welche natürlich nicht zu den günstigen Unterkünften in Savannah gehören – aber sicherlich zu denen mit Bestlage). Auf dem Savannah River könnt ihr auch eine kleine Bootsfahrt unternehmen oder einfach vom Riverwalk einen Blick auf die gegenüberliegende Hutchinson Island werfen. Auf der River Street ist sogar der öffentliche Konsum von Alkohol erlaubt – was ja eher selten in den USA ist, aber auch das Partyvolk mit sich bringt und abends etwas nervig sein kann.
Wer danach Lust auf was Süßes hat, findet im „River Street Sweets“ sicherlich was. Savannah ist vor allem für sein „Salt Water Taffy“ berühmt, eine Art weiches Kaubonbon. In diesem Laden könnt ihr die Entstehung der Taffy beobachten und auch mal probieren. Die Pecan Pralines sind allerdings mein Favorit!
Im offenen „River Street Market Place“ gibt es viel Kunst und handgemachte Dinge zu sehen – vielleicht findet ihr hier auch ein schönes Mitbringsel für zuhause.


Im Forsyth Park könnt ihr den berühmten Brunnen besichtigen, der auf vielen Postkarten der Stadt zu sehen ist. Von dort aus könnt ihr prima durch die Straßen Richtung Historic District laufen und den ein oder anderen Square besichtigen. All die hübschen Häuser sind schon allein ein Grund für einen Ausflug.
Die Straßen sind teilweise nicht geteert, wie wir es gewohnt sind, sondern original belassen – gepflastert mir kleinen Muschelstückchen. Diese Art von Straßenpflasterung wird „tabby“ genannt.

Seit Juli 2020, könnt ihr das Plant Riverside District erkunden. Ein altes Elektrokaftwerk-Areal von 1912, dem neues Leben eingehaucht wurde. Dort gibt es nun ein neues Hotel, einige tolle Restaurants, eine Kunstgalerie und eine Rooftop-Bar mit tollen Ausblick. Das Innere des alten Kraftwerks ist ein Museum. Der Hingucker des neuen Hotels ist aber wohl das Dinosauries-Skelett in der Lobby – über 40 Meter hoch und komplett verchromt.

Auch ein Besuch auf einen der alten Friedhöfe kann ich nur empfehlen. Die berühmtesten Friedhöfe sind der Bonaventure Cemetery und der Colonial Park Cemetery. Letzterer Friedhof gehört zu den Top13 der „Most haunted Places in Savannah“ – enter if you dare! Ich kann euch aber beruhigen, an einem sonnigen Tag wirkt alles eher friedlich und alt-romantisch und vielleicht nur ein ganz klein wenig gruselig.
Wem es noch nicht gruselig genug ist in der Stadt, dem empfehle ich die Ghost & Graveyards Tour mit Old Town Trolley. Savannah ist in der USA bekannt dafür, eine besonders mystische Stadt zu sein, die viele Geister der Vergangenheit noch heute beherbergt, denn angeblich wurde die Stadt auf mehreren alten Friedhöfen erbaut. 1,5h fahrt ihr mit dem Trolley nachts durch die Stadt und lernt die dunklen und schaurigen Seiten Savannah’s kennen.


Mein Tipp:

Savannah ist super gut zu Fuß zu laufen – mit Hilfe des Trolley on top, kann man die Stadt und seine Top-Sehenswürdigkeiten gut kennenlernen. Wer aber etwas aktiver sein möchte und vielleicht unabhängig auch die nicht ganz so touristischen Gegenden besuchen will, dem empfehle ich (spätestens beim zweiten Besuch) ein Fahrrad zu mieten. Unweit vom Forsyth Park bietet z.B. das Team von Savannah on Wheels* verschiedene Bikes für euch an – ob eBike oder Cruiser, die Preise für einen halben oder ganzen Tag sind fair und beinhalten Helm, Fahrradkorb und Getränkehalter.
Wir haben um 10.30 die geführte Radtour gemacht, die ich wirklich nur empfehlen kann! Unser Guide Austin ging auf die Geschichte der Stadt ein und hat das so spannend erzählt, dass wir an seinen Lippen hingen!
Die Tour ging über 2h und ist jeden Cent der 39$ wert. (Als Trinkgeld setzt man zusätzlich ca. 5-10$ pro Person für den Guide an.)
Wir haben sogar die Option genutzt die Räder nach der Tour noch zu behalten und sich alle 24 Squares auf eigene Faust nochmal abgefahren, inklusive Kaffeestop – denn ein Schloß gibt’s natürlich mit dazu. Melissa und Matt – die Besitzer des Shops – geben euch gerne noch tonnen an Tipps zu Restaurants und Gegenden, in die die Touri-Trolleys nicht fahren, fragt also ruhig nacht.
Praktischerweise könnt ihr in der Straße oder Nebenstraße kostenlos euer Auto parken! Würden wir sofort wieder machen.

Restaurants:

Das (vielleicht weltbeste) Eis gibt es bei „Leopold’s Ice Cream“ in der East Broughton Street. Ein Besuch in Savannah ohne Besuch bei Leopold’s ist fast ein verschwendeter Ausflug – ihr MÜSST dieses Eis unbedingt probieren.

Im „Fiddler’s Crab House“ gibt es nur ganz wenige Tische auf deren Balkon – die Wartezeit auf einen solchen Tisch ist der Blick auf den Fluß definitv wert. Und das Seafood ist wirklich fantastisch. Christian hatte hier seine erste Auster.

Wir haben uns am Abend für die Rooftop-Bar der „Sorry Charlie’s Oyster Bar“ entschieden. Hier muss man nicht wie im Restaurant unten auf einen Tisch warten, sondern kann sich einfach setzen, wo Platz ist. Das war vor unserer Ghosttour genau das Richtige. Die Crab Fries waren lecker, wenn auch mit recht wenig Crab belegt, aber der View hat’s rausgeholt.

Wer nicht bei Starbucks und Co. seinen Kaffee holen möchte, dem empfehle ich einen Besuch im „The Gallery Espresso“ am Chippewa Square – ein unfassbar schräger Laden, der eher an einen Antiquitätenladen erinnert, als an ein Café. Und der Kaffee war himmlisch!!!

Reise-Infos:

Savannah im Staat Georgia ist immer eine Reise wert. 2-3 Tage sind für Besucher optimal, wenn ihr tief eintauchen wollt – aber die Stadt ist auch kürzer gut zu besuchen, denn die Highlights schafft man auch an einem Tag.
Ein sehr empfehlenswerter Tagesausflug von Savannah aus, ist das 30-Minuten entfernte Hilton Head Island (in South Carolina) – wer die Zeit hat, sollte diesen wunderschönen Ort nicht verpassen.

Übernachten in Savannah ist je nach Wochentag oder Jahreszeit richtig teuer. Wer also ein paar Euro sparen möchte, könnte z.B. tagsüber das kostenlose Parken bei Old Town Trolley nutzen und abends nördlich von Savannah schlafen. Rund um den Flughafen gibt es viele Hotels und Motels der üblichen Ketten, die um einiges günstiger sind als Häuser im Historic District.
Geschlafen haben wir bereits im Hotel Indigo Savannah Historic District, welches ich ok fand, aber irgendwie nachts etwas schaurig, da ich meinte ständig gehört zu haben wie im Bad das Wasser auf uns zugedreht wurde… urghs. Im Oktober 2023 waren wir im Staybridges Suites – hier gibt es nachmittags eine Social Hour mit Häppchen und Wein und am Morgen kostenloses Frühstück. Das Zimmer war super geräumig, der Parkplatz kostete 25$ pro Nacht, aber dafür war das Hotel super zentral und somit konnte man alles direkt zu Fuß laufen.

*Werbung // Wir wurden von OldTownTrolley eingeladen und mit Pressetickets ausgestattet. Ebenso durften wir die Biketour mit Savannah On Wheels kostenfrei testen. Vielen Dank hierfür. Unsere Meinung blieb davon völlig unberührt.

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